Sonntag, 25. Oktober 2009

12.Spieltag: Tur Abdin Gütersloh - Victoria 2:4 (1:2)

TSV: Wessel - Ewerszumrode, Gözsüz, Scharpenberg, Topp - Junker (54. Cayiroglu) - Heß (68. Kuchorz), Wellmeyer (77. Hankemeier), Wieck - Tutkun, Otte

Tore: 0:1.Tutkun (18.), 1:1.Dari (32.), 1:2.Ewerszumrode, 1:3.Heß (52.), 1:4.Otte (59.), 2:4.Dag (89.)

Westfalenblatt
Victoria schenkt Tur zum Geburtstag vier Tore ein

30 Jahre Kulturverein: 2:4 Pleite gegen Primus Clarholz

Von Daniel Moßbrucker
Gütersloh (WB). Eine Woche lang wurde bei Tur Abdin Gütersloh gefeiert. 30 Jahre lang besteht der Kulturverein nun schon. Gestern wollte sich das Bezirksliga-Team dann selbst beschenken, doch Glückwünsche bekam nur Victoria Clarholz - für die Tabellenführung nach dem 4:2 (2:1)-Sieg am Kamphof.

»Es ist sehr schade, dass wir zu unserem 30-jährigen Jubiläum nicht gewonnen haben. Aber unsere Stürmer stecken derzeit in einer Krise«, sagte Tur-Trainer Gabriel Sari, der aktuell nur drei Angreifer im Aufgebot hat. Somit rächte sich in einer guten Partie der Gütersloher, dass einige Spielzüge in der ersten Halbzeit nicht erfolgreich abgeschlossen wurden.
Denn auch der TSV agierte trotz der Pausenführung nicht souverän im ersten Abschnitt. »Wir wussten, dass der Gegner Qualität hat«, freute sich Clarholz' Spielertrainer Frank Scharpenberg, dass Tur Abdin das Tor nicht traf. »Nach dem 3:1 war das Match dann gelaufen«, erkannte »Scharpi«.
Eben diese Entscheidung markierte in der 52. Minute Tolga Tutkun mit seinem zweiten Treffer. Nach einem Steilpass von Sascha Otte lief der Angreifer in die Lücke der Gütersloher Abwehr und überlupfte Marcel Rüth. Für den Ex-Wiedenbrücker war es der zweite Doppelpack in Folge.
Aufreger blieben zwei Angriffe der Gastgeber, doch Patrick Benjamin (65./Pfostenschuss) und Habib Dik (78. Schuss) scheiterten. W eil sich die Geburtstagskinder nie aufgaben, war der 2:4-Anschluss durch Jacob Dag (89.) verdient - aber zu spät.
»Clarholz siegt verdient. Wenn wir die Tore nicht machen, dürfen wir uns nicht beschweren«, sagte »Komo« Sari. Beim Aufsteiger stand erneut eine Not-Elf auf dem Feld, zudem verletzte sich Fuat Katalanc. »Wir beten, dass es bald besser wird«, so Sari, der hofft, bald selbst auf dem Platz kicken zu dürfen. Seine Berufungsverhandlung vor der Kammer in Kaiserau soll in dieser oder der nächsten Woche steigen.
Pendant Frank Scharpenberg spielte erneut souverän - sein Team indes nicht: »Um schon vom Aufstieg zu reden, spielen wir zu schwankend.« Warum? Der TSV gewann im Oktober jedes Spiel.

Die Glocke

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Viel »Punkteholz« für das Holzhof-Team

Bezirksliga-Story: Platz eins für Clarholz-Trainer Scharpenberg nur eine Momentaufnahme

Von Uwe Caspar
Herzebrock-Clarholz (WB). Tabellenführer mit drei Punkten Vorsprung, sechs Siege in Serie und die wenigsten Gegentore kassiert (9): Victoria Clarholz gibt im Fußballbezirk den Ton an. Doch für den bescheidenen Erfolgs-Spielertrainer Frank Scharpenberg, der Ende November seinen 38. Geburtstag feiert, ist das »nur eine Momentaufnahme«.

»Scharpi« möchte den Sprung an die Spitze nicht allzu hoch hängen. »Im Grunde haben wir von unseren schwächelnden Verfolgern FC Stukenbrock und SC Wiedenbrück II profitiert. Ihr Durchhänger ist für mich eine größere Überraschung als unser bisheriges Abschneiden«, registriert der ehemalige Profi den Primus-Status eher gelassen.
Zumal ihn die zuletzt gezeigten Leistungen seiner Truppe alles andere als begeistert haben. Außerdem ist es für ihn wichtiger, dass die vorübergehend angeschlagenen Akteure wie Tim Junker, Cristopher Hankemeier und Özcan Sehit über kurz oder lang wieder an ihre alte Form anknüpfen. Die Langzeitverletzten Viktor Siebert sowie Michael Ostfechtel fallen noch lange aus: Siebert meldet sich frühestens in der Winterpause zurück, während Frank Scharpenberg mit Ostfechtels Comeback erst um Ostern herum rechnet.
Trotz der dünner gewordenen Spielerdecke befindet sich die Mannschaft vom Holzhof, die vor-übergehend schon fünf Punkte hinter Ex-Spitzenreiter Stukenbrock lag, nicht auf dem Holzweg. Und das verdankt sich vor allem Sascha Otte: Bereits 13 Treffer stehen auf dem Konto des 35-Jährigen, der sich im Frühjahr (damals noch im Trikot des FSC Rheda) mit dem Gedanken trug, seine Laufbahn aus gesundheitlichen Gründen zu beenden.
Doch nach seiner Hüft-Operation erlebt »Super-Sascha« derzeit seinen zweiten Fußballfrühling. Sein Trainer weiß ihn nicht nur wegen seiner »Buden« zu schätzen. »Sascha bindet aufgrund seiner Torgefährlichkeit oft zwei Konkurrenten. So werden Räume für seine Mitspieler frei. Özcan Sehit hat auch schon siebenmal getroffen«, erläutert Frank Scharpenberg. Der Trainer selbst hat als souveräner Abwehrchef einiges dazu beigetragen, dass die Victoria die zur Zeit beste Defensivabteilung der Liga stellt.
»Ein Talent bin ich nicht mehr. Ich denke, dass Clarholz meine letzte Station als Aktiver sein wird«, stellt der langjährige Zweitliga-Kicker mit einer Prise Humor fest. Nicht zum ersten Mal ist Sascha Otte sein Mitstreiter bei der Victoria: Beide spielten schon am Anfang ihrer Laufbahn zwei Jahre zusammen am Holzhof und stiegen damals in die Verbandsliga auf, ehe sich ihre Wege für lange Zeit trennten. Nun hat sich für sie der Kreis geschlossen.
Wenngleich Scharpenberg grundsätzlich nur Ein-Jahres-Verträge abschließt, ist es denkbar, dass der Blondschopf »Gloria Victoria« noch viele Jahre erhalten bleibt. Schließlich wohnt er mit seiner Familie in Clarholz, der Sportplatz ist nur knapp einen Kilometer von seinem Haus entfernt. Bei schönem Wetter kommt Scharpenberg meistens mit dem Fahrrad zum Training.
Ihm zur Seite stehen Manuel Grimm und Tobias Schäfer. Und das Team freut sich schon auf eine Pinkel-Party: Grimm wird bald Papa. Vielleicht gibt's im Sommer auch noch eine Aufstiegs-Party ...

Sascha Otte hat das Jagdfieber wieder gepackt

Ein 35-Jähriger schießt Victoria Clarholz an die Tabellenspitze der Bezirksliga

Kreis Gütersloh. Dass im Fußball das Alter nicht immer eine Rolle spielt, stellt Sascha Otte in der Fußball-Bezirksliga unter Beweis. Der 35-Jährige demonstrierte seine Torjägerqualitäten mit dreizehn Treffern in neun Spielen für Spitzenreiter Victoria Clarholz .

"Es gibt nur gute und schlechte Spieler", fühlt sich der immer noch schnelle Stürmer alter Prägung topfit. Nach vier Jahren beim FSC Rheda kehrte Otte an seine alte Wirkungsstätte zurück. Hier hatte er 1991 den Sprung in den Seniorenbereich geschafft und danach unter seinem Entdecker Siggi Reckordt, dem er 1999 zum SV Spexard folgte, für die Victoria gekickt. Auch bei den "Spechten" sorgte er fünf Jahre lang für spektakuläre Tore und den Aufstieg in die Landesliga. "Wir hatten eine sehr erfahrene Truppe", weiß Otte, dass man nicht einfach so Meister in der Bezirksliga wird. Den Sprung in die Landesliga traut er seiner Truppe zu, wenn die Tabellenführung bis zur Winterpause gehalten wird.

Hundertprozentig fest legt er sich aber nicht: "Die Stimmung ist zwar gut und die Mischung zwischen Jung und Alt stimmt, aber die Saison ist lang und die Liga ausgeglichener denn je."
Bereut hat Otte die Rückkehr so oder so nicht. "Ich bin noch einmal aufgeblüht und spiele wieder ohne Schmerzen in der Hüfte", sagt der Angreifer, der in der Vorsaison mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, nach einer Operation nie richtig in Schwung kam und konditionelle Defizite aufwies.

Eigentlich wollte Otte deshalb seine Karriere beenden. Ein Anruf des Clarholzer Trainers Frank Scharpenberg sorgte für ein Umdenken. "Frank hat mir das Gefühl gegeben, dass er mich braucht." Tatsächlich musste die Victoria nach dem Abgang der Dreichel-Brüder für Ersatz im Angriff sorgen. Den hat sie bekommen, auch wenn das Spielsystem geändert werden musste. Mit den Dreichels war das Spiel schneller und viele Tore fielen nach Kontern. Der ballsichere Otte ist immer eine Anspielstation, weshalb das Spiel nun in Ruhe aufgebaut werden kann. Die Landesliga würde sich der 35-Jährige noch einmal zutrauen. "Da wäre ich sofort dabei, auch wenn der Fußball auch dort noch schneller und noch athletischer geworden ist."

Der nächste Stolperstein auf dem Weg zur Meisterschaft ist am Sonntag das Kreisduell bei Tur Abdin Gütersloh. "Die wollen uns natürlich schlagen und auf dem kleinen Platz ist immer eine Menge los. Am besten ich schieße zwei schnelle Tore und wir haben den Dreier", packt Otte wieder das Jagdfieber.

Sonntag, 18. Oktober 2009

11.Spieltag: Victoria - SV Häger 2:0 (1:0)

TSV: Wessel - Ewerszumrode, Gözsüz, Scharpenberg (75. Topp), Heß - Cayiroglu, Wellmeyer - Sehit (60. Kuchorz), Wieck - Tutkun, Meisterernst (57. Junker)

Tore: 1:0.Tutkun (10.), 2:0.Tutkun (70.)

Westfalenblatt Gütersloh
Vorsprung vergrößert

TSV 2:0 gegen Häger

Herzebrock-Clarholz (dm). In der Staffel zwei ist Victoria Clarholz weiter die Mannschaft der Stunde: Als einziges Top-Team gewann die Elf von Spielertrainer Frank Scharpenberg gestern ihr Heimspiel gegen den SV Häger und vergrößerte den Abstand auf die Spielvereinigung Steinhagen auf drei Zähler. »Im Moment spielen alle für uns. Da spielen wir doch glatt mit«, flachste TSV-Pressesprecher Marc Borgmann.
Mit einigen Akteuren der Bezirksliga-Truppe war Borgmann am Samstag noch in Köln beim Erstliga-Match gewesen - erstklassig präsentierte sich die Victoria auch gegen den Aufsteiger. Zwar hatte auch der SVH Chancen, doch »insgesamt behalten wir die drei Punkte verdient am Holzhof. Aus unserer Offensivabteilung hatte jeder mindestens zwei Chancen.« Weil nur Tolga Tutkun diese nutzte, wurde es »nur« ein 2:0. Für die Tabellenführung reicht das aber natürlich dicke.

Die Glocke


Westfalenblatt Halle
Keine HSV-Schützenhilfe: 0:2 gegen Primus Clarholz

Bezirksliga: Häger geht trotz guter Leistung leer aus

Werther-Häger (vos). Die Formkurve des SV Häger zeigt wieder nach oben. Beim Bezirksliga-Spitzenreiter Victoria Clarholz mussten die HSV-Kicker aber trotz guter Leistung eine 0:2 (0:0)-Pille schlucken.
Selbst Stunden nach Abpfiff war der Ärger bei Hägers Trainer Frank Biermann noch nicht verflogen: »Wir hatten sechs richtig gute Chancen und Clarholz aus dem Spiel heraus fast nichts. Außerdem ist ihr erstes Tor klares Abseits. Und beim zweiten Treffer wird unser Torwart mit gestrecktem Bein gefoult.«
Der Aufsteiger war drauf und dran, den Tabellenführer zu ärgern und Steinhagen im Kampf um die Spitzenplätze Schützenhilfe zu leisten. Doch egal ob Tim Schlüter bei zwei Eins-gegen-Eins-Situationen, der starke Marcel Diemann per Freistoß oder Lennart Stüssel beim Kopfball nach Vorarbeit von Gökay San (48.) - der Ball wollte einfach nicht rein. Zudem forderten die Gäste nach einem Foul an Tim Schlüter beim Stand von 0:1 einen Strafstoß, doch der Schiedsrichter sah den »Tatort« vor der 16er-Linie (68.). Im Gegenzug machten die Gastgeber den Sack zu. »Das ist ärgerlich. Ich hatte Clarholz stärker erwartet. Sie hatten zwar mehr Ballbesitz, doch wir haben gut gestanden. Hier war heute wirklich etwas drin«, urteilte Frank Biermann.

Haller Kreisblatt
Defensiv tut gut
FUSSBALL-BEZIRKSLIGA: Victoria Clarholz - SV Häger 2:0
Häger (ais). Besser als erwartet zog sich Fußball-Bezirksligist SV Häger beim Tabellenführer Victoria Clarholz aus der Affäre. Dass es dennoch eine 0:2 (0:1)-Niederlage gab, lag lediglich an der schwachen Chancenauswertung. „Drei Hundertprozentige haben wir in der ersten Halbzeit vergeben“, berichtete Stephan Pleye. Zweimal scheiterte Tim Schlüter, einmal Gökan San in aussichtsreicher Position. Im Pech sah Pleye sein Team auch beim 0:1 (20.), das seiner Ansicht nach aus „stark abseitsverdächtiger Position“ fiel. Schon im Gegenzug hätte Schlüter ausgleichen können, vergab aber freistehend. Trotz spielerischer Überlegenheit der Gastgeber ließ Häger auch nach der Pause nicht viel zu. In seinem ersten Einsatz von Beginn an lieferte Murat Irmak im defensiven Mittelfeld eine ebenso starke Partie wie Thomas Hagemeyer auf ungewohnter Position als linker Verteidiger. Was blieb, war die Abschlussschwäche: Marcel Diemann frei durch, erneut Schlüter und schließlich Lennart Stüssel nutzten ihre Möglichkeiten nicht. Beim zweiten Gegentreffer habe der Schiedsrichter ein gestrecktes Bein gegen Torwart Guido Freitag übersehen, ärgerte sich Pleye. Insgesamt aber überwogen beim SV-Abwehrspieler die positiven Eindrücke. „Die defensive Ausrichtung tutunsgut“, sagte er.

Sonntag, 11. Oktober 2009

10.Spieltag: TuS Friedrichsdorf - Victoria 1:3 (0:1)

TSV: Wessel - Ewerszumrode, Gözsüz, Scharpenberg, Wieck - Rödel (51. Kuchorz), Cayiroglu - Wellmeyer, Meisterernst - Tutkun (76. Hankemeier), Otte

Tore: 0:1.Wellmeyer(15.), 1:1.Biegerl(62./FE), 1:2.Otte(80.), 1:3.Otte(81.)

Westfalenblatt
Über Hindernisse zur Tabellenführung

Victoria Clarholz ist nach dem 3:1-Erfolg beim starken TuS Friedrichsdorf der neue Primus

Von Daniel Moßbrucker
Friedrichsdorf (WB). Wenn TSV-Trainer Frank Scharpenberg nach dem 3:1 (1:0)-Erfolg beim TuS Friedrichsdorf sagt, sein Team sei phasenweise ins Schwimmen geraten, meint er damit nicht den Regen, der die Partie begleitete. Vielmehr zollt er dem Außenseiter Respekt für eine tolle Leistung. Am Ende stehen jedoch null Punkte für »Tippe« und die Tabellenführung für die Victoria.


Konkret spricht »Scharpi« damit die Anfangsphasen der beiden Abschnitte an. Die Clarholzer hatten Glück, dass der TuS zwei Mal nicht zum Abschluss kommt. »Vorne fehlt uns einfach der Knipser«, haderte Friedrichsdorf Trainer Jürgen Radtke, der zudem auf Angreifer Marvin Oswald verletzungsbedingt verzichten musste.
Insofern war Wellmeyers Führung leicht schmeichelhaft. »Tippe« hatte durch Tanju Ertunc die größte Gelegenheit, um auszugleichen, doch der Stürmer weigert sich nach schönem Biegerl-Solo, das Leder in Gereon Wessels Kasten unterzubringen (24.).
Den mauen Aufritt des TSV nehmen »Radtkes Rabauken« zum Anlass, mehr zu riskieren - mit Erfolg. Zunächst scheitert Olcay Özer an W essel, dann kann sich Mario Wieck nur mit einem Rempler gegen Marius Koch im Strafraum behelfen. Den fälligen Elfmeter verwandelt Kapitän Bennedikt Biegerl souverän. »In dieser Phase steht das Spiel auf Messers Schneide«, musste Scharpenbergs Innenverteidigung einem echten Sturmlauf der Friedrichsdorfer ertragen. Das dickste Ding vergibt noch mal »Kapt'n Benni«, dessen Kopfball Gereon Wessel von der Linie kratzte. »Da wollten wir zu viel«, analysierte Radtke später treffend.
Weil sich der TuS nämlich immer stärker nach vorn e orientierte, bekam Sascha Otte seine Räume. Sein Doppelschlag, die Saisontore zwölf und dreizehn (!), beendete die Träumerei der Roten. Nach dem Coup gegen Wiedenbrück II wurde es nichts mit der zweiten Überraschung gegen ein Top-Team binnen einer Woche.
Jürgen Radtke nahm die Schlappe indes relativ gelassen: »Clarholz ist das beste Team dieser Liga. Das wirft uns nicht um!« Die erneut starke Leistung zeigen, dass seine Arbeit fruchte und »die Jungs wissen, wie bei mir gespielt wird.«
Seinem Pendant ist die Spitzenposition »noch egal«. Das Saisonziel des TSV heiße weiter, unter die Top-Fünf zu kommen. »Bei Teams wie Friedrichsdorf müssen wir erstmal Punkte holen. Das hat dieses Spiel wieder gezeigt.«

Neue Westfälische


Die Glocke

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Zwischenbilanz der Bezirksliga

Westfalenblatt
Hinserien-Halbzeit in der Fußball-Bezirksliga. Zeit für das WESTFALEN-BLATT, heimische Klubs in der Staffel 2 unter die Lupe zu nehmen. Neben zwei Sorgenkindern im Kreis gibt es auch zwei Vereine, die sich berechtigte Hoffnungen machen dürfen, bis zum Saisonende um den Aufstieg in die Landesliga mitzuspielen.

Victoria Clarholz (Platz zwei, 19 Punkte): Den Termin für die Wachablösung an der Spitze hat sich das Team von Spielertrainer Frank Scharpenberg schon dick im Kalender eingetragen. Am 25. Oktober, wenn der noch mit zwei Zählern Vorsprung notierte Primus FC Stukenbrock spielfrei ist, will der TSV selbst Spitzenreiter weiter. Die bislang einzige Niederlage kassierte die Victoria Anfang September bei einem direkten Konkurrenten: in Steinhagen verlor das Team 2:3. Der Verlust der Dreichel-Brüder konnte erstaunlich schnell kompensiert werden.
WB-Tipp: Drei Jahre Bezirksliga am Holzhof sind genug. Bleiben die Routiniers wie Abwehrchef Frank Scharpenberg und »Glatzen-Bomber« Sascha Otte (schon elf Saisontore) fit, geht es wieder rauf in die Landesliga.

SC Wiedenbrück II (Platz fünf, 16 Punkte): Das bereits vor Saisonbeginn hoch gehandelte Team von Trainerfuchs Arno Hornberg fuhr zunächst Sieg um Sieg ein, das Remis gegen die Aramäer Gütersloh war aber ein Knackpunkt. Zuletzt setzte es eine überraschende 1:2-Niederlage in Friedrichsdorf. »Wenn wir von der ersten Mannschaft keine Verstärkungen bekommen, sind wir nur Bezirksliga-Mittelmaß«, sagte Hornberg anschließend.
WB-Tipp: Der SCW II bleibt bis zum Schluss oben dran, zum Aufstieg reicht es aber nicht ganz.

Tur Abdin Gütersloh (Platz 13, zehn Punkte): Der Aufsteiger startete furios und grüßte nach dem fünften Spieltag sogar von Platz drei. Seitdem kam jedoch nur noch ein mickriger Zähler auf das Tur-Konto. Mit ausschlaggebend für den Absturz: die sechsmonatige Sperre für Spielertrainer Gabriel Sari. Der kreative Kopf der Mannschaft soll nach der 0:4-Niederlage in Stukenbrock einen Gegenspieler gewürgt haben. »Komo« hat gegen das Urteil der Spruchkammer allerdings Einspruch eingelegt.
WB-Tipp: Nur wenn die Truppe disziplinierter wird und das Verletzungspech nachlässt, bleibt Tur drin.

FSC Rheda (Platz 15, sieben Punkte): Damit hatte niemand gerechnet. Eigentlich zählte der FSC sogar zum erweiterten Favoritenkreis, nun müssen erst einmal Punkte für den Klassenerhalt her. Torwart, Abwehr, Mittelfeld - diese Mannschaftsteile sind nicht das Problem. Was dem Team fehlt, ist ein Knipser. Für die nötigen Treffer sollte der im Sommer verpflichtete Fevzi Ufuk (vom Landesligisten Beckumer SV) sorgen, doch nach langer Verletzungspause wurde der Stürmer am Wochenende beim 0:2 gegen Clarholz erstmals eingewechselt. »Trotz der negativen Entwicklung steht der Verein weiter hinter dem Trainergespann Markus Graskamp und Sebastian Monert«, ist der stellvertretende FSC-Vorsitzende Hubert Monert zuversichtlich, dass die Mannschaft den Tabellenkeller bald verlassen kann.
WB-Tipp: Der FSC hält die Klasse, weil der Kader über genügend Qualität verfügt. Ein Mittelfeldplatz sollte möglich sein.

Samstag, 3. Oktober 2009

9.Spieltag: Victoria - FSC Rheda 2:0 (0:0)

TSV: Wessel - Ewerszumrode (60. Meisterernst), Gözsüz, Scharpenberg, Heß (67. Beilmann) - Rödel (75. Cayiroglu), Wellmeyer - Wieck, Sehit - Tutkun, Otte

Tore: 1:0.Reuter (53./ET), 2:0.Otte (90.)


Westfalenblatt
»Jetzt beginnt für uns der Abstiegskampf!«

90 Minuten feuert Markus Graskamp sein Team an, flucht bei einer abermals vergebenen Möglichkeit, gibt taktische Anweisungen. Er hängt sich voll rein, doch als klar ist, dass der FSC Rheda das Derby in Clarholz mit 0:2 (0:0) verliert, ist der Coach ernüchtert: »Jetzt beginnt für uns der Abstiegskampf!« Dieses Statement ist die Konsequenz, die Graskamp am Samstag angesichts der Lage ziehen muss: Von acht Saisonspielen haben die Fürstenstädter fünf verloren, mit sieben Punkten rangiert der einstige Aufstiegskandidat auf einem Abstiegsrang. Nun korrigiert Rheda das Serienziel von »Platz eins bis drei« auf »Nichtabstieg«. Graskamp: »Bei dieser Ausbeute brauchen wir von nichts anderem reden. Unserer Situation muss sich jeder bewusst sein.« Das Nachbarschaftsduell, das nur 100 Zuschauer an den Holzhof lockt, ist ein Spiegelbild der gesamten Spielzeit. Der FSC steht hinten sicher, hat im Mittelfeld die nötige Kreativität, und im Angriff keinen Knipser. Am Tag der Deutschen Einheit ist die Strafraumgrenze für Rheda eine unüberwindbare Mauer, an der sich die Angriffsbemühungen festlaufen. Einzige Chance bleibt ein Schuss von Charbel Abdullahat (45. 2), der den Patzer von Gereon Wessel nicht nutzt. Auch Clarholz, das mit dem »insgesamt verdienten Erfolg«, so Trainer Frank Scharpenberg, den zweiten Tabellenplatz sichert, bekleckert sich in Abschnitt eins nicht mit Ruhm - Özcan Sehits Kopfball über das Gehäuse ist einziger Aufreger (31.). Mehr Druck muss der Gast nach dem Wechsel aushalten, prompt kommt Sascha Otte in Fahrt (52.). Bezeichnend für Rheda, wie das Gegentor fällt: Eine Sehit-Ecke lenkt Verteidiger Manuel Reuter ins eigene Netz. Nun kommt für die Elf von der TSG-Kampfbahn auch Pech dazu! Die entstehenden Räume nutzt der TSV, um sein Angriffsspiel aufzuziehen. Sebastian Henkel vergibt die einzige Gelegenheit der Gäste (56.), Wessel pariert. Schließlich ist es Otte, der einen Konter erfolgreich beendet und seinen Ex-Klub endgültig in die Krise stößt (89.). Einziger Hoffnungsschimmer an einem stürmischen Herbsttag für den FSC: Fevzi Ufuk, lang verletzter Stürmer, macht die erste Partie. Graskamp mahnt: »Ein Strafraumspieler, aber noch nicht fit!«

Die Glocke