Sonntag, 24. Juni 2012

Saisonrückblick Westfalenblatt

Victoria Clarholz
rotiert zum Aufstieg

Fußball-Landesligist profitiert von qualitativer Tiefe seines Kaders

Von Steffen BobergHerzebrock-Clarholz (WB). Nur zwei Jahre hat es Victoria Clarholz in der Fußball-Landesliga gehalten. Mit dem dritten Platz in der gerade beendeten Saison steigt die Mannschaft aus dem Holzhofstadion jetzt in die Westfalenliga auf. Eine Überraschung? Nein.
Das zweite Jahr ist immer das schwierigste, heißt es. Von Sprichwörtern hält der Clarholzer Trainer Frank Scharpenberg aber nichts. Seit dem er 2009 die Clarholzer Mannschaft in der Bezirksliga übernahm, geht es aufwärts. Mit sieben Siegen startete die Victoria in die zweite Landesliga-Saison und sammelte ordentlich Selbstvertrauen. »Wir sind mehr als optimal gestartet«, sagt Scharpenberg.
Die Siegesserie zu Saisonbeginn war ein frühes Zeichen an die Liga, dass die Holzhofkicker oben mitmischen wollten. Insgesamt sechs von 30 Spieltagen stand Clarholz auf dem ersten Platz, vom 18. bis zum letzten Spieltag war das Team nicht vom dritten Platz zu verdrängen. Einen schlechteren Rang belegte die Victoria in der Saison nicht, sondern war Dauergast in den Top Drei. Die erste Niederlage gegen Maaslingen (1:3) am achten Spieltag schadete der Truppe um Kapitän Martin Wellmeyer nicht. Die Stimmung im Team passte und die Mannschaft konnte sich selbst nach Rückschlägen wieder hochkämpfen. »Die Mischung aus erfahrenen Spielern und Nachwuchsleuten ist einfach gut«, sagt Scharpenberg.
Der Ex-Profi sowie sein Co-Trainer und Vereinspräsident Tobias Feldmann haben einen homogenen Kader zusammengestellt, der durch seine Tiefe besticht. Das ist eines der Geheimnisse für den Erfolg. 17 Spieler wurden in der Saison zehn Mal und öfter eingesetzt. Das Rotationsprinzip schreiben beide Trainer groß. »Ich habe in den drei Saisons in Clarholz vielleicht zwei Mal hintereinander mit der gleichen Aufstellung gespielt«, sagt Scharpenberg, der aber auch die Qualität im Kader hat, um sich das erlauben zu können. Den Leistungen seiner Mannschaft schadeten die vielen Wechsel nicht. »Wer im Training überzeugt, spielt bei mir«, sagt Scharpenberg.
Nicht immer zufrieden war der Trainer mit der Konstanz seiner Mannschaft. Oftmals haderte »Scharpi« mit der Chancenauswertung vor dem gegnerischen Tor: »Da haben wir zu viel verballert.« Und auch im Abwehrverhalten sieht er noch Luft nach oben: »In der Rückserie sahen wir bei Standards nicht immer gut aus.«
Die positiven Entwicklungen bei der Victoria blieben unterdessen auch außerhalb von Clarholz nicht umbemerkt. Als im Dezember beim FC Gütersloh Trainer Dirk Flock entlassen wurde, war »Scharpi« ein Thema bei seinem Ex-Club. Doch der 40-Jährige hält auch in der kommenden Saison der Victoria die Treue - genau wie der Kern der Mannschaft. Nur vier Spieler gehen. Mit Ferhat Kurtulus (Tus Dornberg) und Gerrit Lahme (SW Marienfeld) kommen zudem »zwei gestandene Leute« (Scharpenberg). Auch sechs A-Jugendliche wurden verpflichtet.

Montag, 18. Juni 2012

Abschlußtabellen der Landesliga 2011/2012




Spielerstatistiken


Torjägerliste der Landesliga 
24 Tore: Francis Owusu-Williams (SV Rödinghausen)
22 Tore: Sascha Schumann (RW Maaslingen)
16 Tore: Timo Biegel (Victoria), Sebastian Herrmann (Spvg. Steinhagen), Andreas Dreichel (Victoria)
15 Tore: Tobias Puhl (Spvg. Brakel)
14 Tore: Watschagan Harutjunjan (Preußen Espelkamp)
13 Tore: Lennart Madroch (RW Maaslingen), Alexander Knicker (TuS Tengern), Vadim Thomas (SV Höxter)
12 Tore: Tobias Versick (Union Minden), Tolga Evcimen (SC Herford), Marc Rinnelt (SC Bad Salzuflen), Marco Schremmer (Spvg. Steinhagen)
11 Tore: Edgar Siebert (SV Avenwedde), Florian Rüter (SV Rödinghausen)
10 Tore: Timon Schwemling (RW Maaslingen)
9 Tore: Kai Wiebusch (SV Rödinghausen), Fabian Tewes (SV Höxter), Fabio Serrone (SC Herford), Bünyamin Atasayer (SV Rödinghausen), Ugur Gözsüz (Victoria)
8 Tore: Johann Jansen (SC Bad Salzuflen)
7 Tore: Martin Wellmeyer (Victoria), Victor Falk (SC Herford), Felix Buba (VfB Fichte Bielefeld), Özcan Sehit (SV Avenwedde), Benedikt Hagemann (RSV Barntrup), Muhammad Karaarslan (SC Verl), Sören Siek (SV Rödinghausen), Alexander Schal (SV Rödinghausen)
6 Tore: Marco Rüskaup (SV Avenwedde), Alexander Südmersen (Union Minden), Thilo Versick (SV Rödinghausen), Andreas Bajohr (TuS Tengern), Martin Rethmeier (RSV Barntrup), Michael Zalman (SV Avenwedde), Daniel Schlingmann (RSV Barntrup), Boris Hartmann (SV Höxter), Christian Multhaupt (SV Höxter), Ali Özel (SC Verl), Ismail Altunsaban (Preußen Espelkamp), Daniel Schwager (SV Höxter), Stefan Ihlo (RW Maaslingen), Renato Bauer-Bernardi (SC Herford), Daniel Horstmann (RW Maaslingen)
5 Tore: Marvin Langer (VfB Fichte Bielefeld), Lukas Brenk (SC Verl), Waldemar Jurez (SV Rödinghausen), Jens Wollny (SC Verl), Samuel Gurcke (SC Herford), Eugen Dreichel (SV Avenwedde), Nils Mühlenweg (SV Rödinghausen), Lukas Dorn (TuS Tengern), Alaaddin Nas (SC Verl), Andrej Gorr (TuS Tengern), Serdar Meral (VfB Fichte Bielefeld), Ibadullah Keles (SC Bad Salzuflen), Andreas Janzen (SV Avenwedde)
4 Tore: u.a. Yusuf Sahin (Spvg. Steinhagen), Martin Fuhsy (SC Verl), Simon Schubert (SC Verl), Alexander Deitert (Victoria), Dominik Höfel (Spvg. Steinhagen), Tim Vogt (Spvg. Steinhagen)


Die komplette Torjägerliste finden Sie hier!

30.Spieltag: Victoria - SV Höxter 0:1 (0:0)

TSV: Wessel - Topp (67. Walthart), Kretschmer, Grunwald, Heß - Deitert, Gözsüz - Dreichel, Ewerszumrode (71. Junker) - Biegel, Otte (65. Dundar)

Tor: 0:1.Thomas (68.)

Westfalenblatt Gütersloh
Niederlage kann Fete nicht trüben

Insgesamt acht Neue: Ferhat Kurtulus und Gerrit Lahme wechseln nach Clarholz

Die siebte Saisonniederlage interessierte am Ende niemanden mehr. Fußball-Landesligist Victoria Clarholz, der schon vor der letzten Partie als Aufsteiger in die Westfalenliga feststand, hat gegen den SV Höxter mit 0:1 (0:0) verloren.
Victoria-Sprecher Marc Borgmann sprach von einer »ausgeglichenen Partie und einer hervorragenden Stimmung« am Holzhof. Die knappe Niederlage gegen Höxter konnte die Feierlaune nicht mehr trüben. Das entscheidende Tor erzielte Vadim Thomas in der 63. Minute für die Gäste. Unterdessen vermeldete Borgmann gleich acht Neuzugänge, die in der kommenden Saison für die Mannschaft von Trainer Frank Scharpenberg auflaufen werden. Vom TuS Dornberg aus der NRW-Liga kommt der ehemalige Verler Ferhat Kurtulus nach Clarholz. Gerrit Lahme wechselt von SW Marienfeld zum TSV. Zudem kommen gleich sechs Nachwuchsspieler, die in ihren Vereinen in der A-Jugend gespielt haben. Türkay Kurtulus, Christian Schramm (beide SC Wiedenbrück), Cendrem Jashari (FG Gütersloh), Maurice Schwab (RW Ahlen) sowie Christian Philipper und Sebastian Bünte aus der eigenen Jugend. Jashari, Schwab, Philipper und Bünte können auch noch ein Jahr A-Jugend spielen. »Der Trainer wird entscheiden, in welcher Mannschaft sie spielen werden«, sagte Borgmann.
 
Neue Westfälische Gütersloh
Wertloser Sieg für Höxter

FUSSBALL: Landesligist Victoria Clarholz verliert 0:1

 Mit einer 0:1-Niederlage gegen den SV Höxter haben sich die Fußballer des TSV Victoria Clarholz als Tabellendritter von der Landes- in die Westfalenliga verabschiedet.

Die Höxteraner freuten sich aber nur 15 Minuten über den Treffer von Kevin Malena (63.). Dann erreichte sie die Nachricht, dass der SC Herford bei RW Maaslingen mit 2:1 in Führung gegangen war und so den Kampf um den vierten, zur Aufstiegsrelegation berechtigenden Rang verteidigt hatte. Den Clarholzern war das Bemühen um einen eigenen Treffer nicht abzusprechen, aber die vielen Konterversuche über Andreas Dreichel und Timo Biegel endeten spätestens beim Höxteraner Keeper.

 Acht Neuzugänge bei Victoria Clarholz

Der TSV Victoria Clarholz, künftiger Fußball-Westfalenligist, hat acht neue Spieler für verpflichtet. Ferhat Kurtulus (TuS Dornberg), Gerrit Lahme (SW Marienfeld), Türkay Kurtulus, Christian Schramm (beide  A-Junioren SC Wiedenbrück), Maurice Schwab (A-Junioren RW Ahlen),Cendrim Jashari (A-Junioren FC Gütersloh), Christian Pflipper und Sebastian Bünte (beide eigene A-Junioren) startenam15. Juli ins Training.



Die Glocke
Niederlage trübt die Stimmung nur kurz

„Die ersten zehn Minuten war es etwas ruhiger auf unserer Aufstiegsfeier, aber jetzt steigt die Stimmung sekündlich“, berichtete Marc Borgmann gestern Nachmittag von der 0:1-Niederlage „seines“ TSV Victoria Clarholz gegen den SV Höxter im letzten Saisonspiel der Fußball-Landesliga Ost. Grund zum Feiern hatte die Mannschaft von Trainer Frank Scharpenberg natürlich trotz der siebten Saisonniederlage, denn der Aufstieg in die Westfalenliga stand ja seit dem vorletzten Spieltag unverrückbar fest.
Gerne hätte sich der Aufsteiger mit einem Sieg vom heimischen Publikum in die Sommerpause verabschiedet. „Wir haben auch alles versucht“, bekräftigte Borgmann. Allein das Tor wollte nicht auf der „richtigen“ Seite fallen. Die größten Chancen für den Tabellendritten vergaben Sascha Otte, Andreas Dreichel und Daniel Ewerszumrode. Deutlich besser machte es Höxter in der 68. Minute, als Vadim Thomas zum 0:1 traf.
Wenn der TSV am 14. Juli aus der Sommerpause zurückkehrt, werden Sascha Otte (Trainer VfL Rheda), Nils Meisterernst (drei Jahre beruflich in den USA), Nicolas Reimer (SC Verl II) und Bernhard Kemper (SC Delbrück) nicht mehr zum Kader gehören.
Dafür stoßen Ferhat Kurtulus (TuS Dornberg), Gerrit Lahme (SW Marienfeld), Turkay Kurtulus (A-Jugend SC Wiedenbrück), Christian Schramm (A-Jugend SC Wiedenbrück), Cendrim Jashari (A-Jugend FC Gütersloh), Maurice Schwab (A-Jugend RW Ahlen), Christian Philipper und Sebastian Bünte (beide A-Jugend TSV Clarholz) zur ersten Clarholzer Mannschaft. „Vielleicht gibt es noch einen weiteren Neuzugang“, mochte Borgmann die Verstärkung durch einen „erfahrenen Spieler“ nicht ausschließen.

Neue Westfälische Höxter 
Die Konkurrenz spielt nicht mit

FUSSBALL: Trotz des Auswärtssieges in Clarholz verpasst der Landesligist SV Höxter die Relegation

Noch einmal hat die Mannschaft des SV Höxter in der Landesliga gezeigt, welches Potenzial in ihr steckt. Mit 1:0 gewannen die Kreisstädter beim Aufsteiger Victoria Clarholz. Damit hat der SVH zum zweiten Mal in dieser Saison gegen Clarholz gewonnen, doch geholfen hat es nichts. Der SC Herford gewann ebenfalls und blieb damit auf Rang vier. Höxter hat somit den Relegationsplatz nur aufgrund des Torverhältnisses verpasst.

Welch starke Leistung der SV Höxter noch einmal gezeigt hat, lässt sich auch mit der Statistik belegen. Selbst der unangefochtene Meister SV Rödinghausen hat es in dieser Saison nicht geschafft, beide Partien gegen Clarholz zu gewinnen. Außer Höxter gelang das nur noch dem SV Maaslingen. Und ausgerechnet diese Maaslinger verhinderten es nun, dass der SVH noch die Chance auf den Aufstieg in der Relegation bekommt.

Denn der Tabellenzweite Maaslingen verlor vor eigenem Publikum gegen Höxters Konkurrenten SC Herford mit 1:2.

Da Höxter gegenüber Herford das klar schlechtere Torverhältnis hat, brachte auch der Sieg in Clarholz nichts mehr, den Vadim Thomas herausschoss. Nach Flanke von Max Wöhler traf der Stürmer zum 1:0 in der 68. Spielminute. Sekunden zuvor, in der 67. Minute, war aber auch Herford der Siegtreffer gelungen.

„Da unsere Fans sich gut mit den Maaslinger Fans verstehen, wussten wir über den Spielstand immer Bescheid“, sagte ein enttäuschte Trainer Andreas Wegener. Aus seiner Sicht hatte sein Team letztendlich verdient gewonnen, auch wenn Clarholz auch ein paar gute Chance hatte.

Letztlich hat der SVH eine starke Saison gespielt und ist nur knapp gescheitert. Der Trainer wollte zwar noch kein abschließenden Fazit ziehen, „doch dass wir nur einen Punkt aus den Partien gegen Absteiger Barntrup geholt haben, hat uns wohl die Relegation oder sogar den direkten Aufstieg gekostet“, sagte Andreas Wegener.

 

Westfalenblatt Höxter 

Höxter verpasst die Relegation

Landesliga: Sieg in Clarholz reicht nicht

Die Enttäuschung ist groß. Der SV Höxter gewinnt in der Fußball-Landesliga 1:0 in Clarholz, doch der SC Herford siegt 2:1 in Maaslingen und sichert sich den vierten Rang.
»Der Zwischenstand aus Herford war uns bekannt. Leider hat es für die Relegation nicht mehr gereicht«, ist SVH-Coach Andreas Wegener geknickt. Für Victoria Clarholz war es vorerst das letzte Spiel in der Landesliga - der Gastgeber steigt in die Westfalenliga auf. In der Startaufstellung musste Wegener auf Sascha Zeisberg (Knieprobleme), Boris Hartmann (Erkältung) und Daniel Schwager (Rot-Sperre) verzichten. Für Zeisberg und Schwager standen Kevin Malena und Cihat Keles auf dem Platz. Hartmann nahm vorerst auf der Bank Platz.
Der SV Höxter zeigte gleich vom Start weg eine gute Leistung. Vadim Thomas hatte schon in der Anfangsphase die Führung auf dem Fuß. Der Top-Torjäger wurde von Stefan Zeisberg bedient, doch ein Abwehrspieler der Hausherren blockte den Schuss aufs leere Tor mit der Hand ab - kein Elfmeter, entschied Schiedsrichter Farzam Mehrvarz Pour (15.). »Es war ein unabsichtliches Handspiel«, sagte der Referee deutlich. Beide Teams verlegten das Match zunehmend ins Mittelfeld. Der Gastgeber kam nur selten vors Gehäuse von SVH-Keeper Andreas Durdel, der jedoch immer aufmerksam war und stark reagierte.
Nach Wiederanpfiff übernahm der SV Höxter das Kommando. Der Siegeswille war den Akteuren von Andreas Wegener anzusehen. In der 68. Minute schnappte Maximilian Wöhler sich den Ball und suchte den mitgelaufenen Thomas in der Mitte. Der Angreifer eroberte sich den Ball im Strafraum und konnte zur 1:0-Führung einschieben. Doch der Jubel auf der Trainerbank hielt nur kurz an, da auch der Mitkonkurrent SC Herford fast zeitgleich das 2:1 erzielte. Die SVH-Kicker hatten nach dem Treffer weitere gute Chancen: Cihat Keles scheiterte in einer eins gegen eins Situation gegen Clarholz-Keeper Gereon Wessel (74.). Nach 87 Minuten hatte Boris Hartmann das 2:0 auf dem Fuß. Sein Schuss von der Mittellinie über den Keeper hinweg konnte jedoch noch geklärt werden.
Nach dem Abpfiff war trotz des Sieges die Enttäuschung groß. Der Sprung in die Relegation wurde nicht geschafft - der SV Höxter bleibt Landesligist. »Wir sind schon ein bisschen geknickt. Wir haben aber eine super Saison gespielt«, berichtete Sascha Zeisberg über die Stimmung bei den Akteuren.

Donnerstag, 14. Juni 2012

Mittwoch, 13. Juni 2012

NW: Aufstieg von Victoria Clarholz und RW Mastholte

Lohn für kontinuierliche Arbeit

Selten war es für einen Landesligisten so einfach wie in diesem Jahr, einen Aufstieg zu feiern. Als Folge der Spielklassenstrukturreform reichte ein dritter Platz aus, um den Abflug in die Westfalenliga zu machen. Die Fußballer von Victoria Clarholz und RW Mastholte ergriffen diese Chance, messen sich in der kommenden Saison in der sechsthöchsten Spielklasse. Die beiden Vereine lösen den SV Spexard ab, der sich als Opfer der nicht in allen Teilen nachvollziehbaren Neusortierung fühlen darf. Ein viertletzter Platz genügt normalerweise zum Klassenerhalt.

Hinter den Regionalligisten SC Verl und SC Wiedenbrück sowie dem Oberligisten FC Gütersloh folgen die beiden Klubs im Kreis Gütersloh nun an vierter Stelle. Verdient haben sie sich diese Aufwertung allemal. RW Mastholte reparierte das Versäumnis aus dem vergangenen Jahr, als die mögliche Relegation leichtfertig vergeben wurde. Die Kontinuität zahlte sich endlich aus. Seit fünf Jahren zeichnet Dirk Sellemerten als Trainer verantwortlich, formte aus vielen Nachwuchskräften und wenigen erfahrenen Akteuren eine schlagkräftige Elf. Und die öffnet tatsächlich ein neues Kapitel in der Vereinsgeschichte. In einer so hohen Klasse haben die Rot-Weißen, die in der Vergangenheit zwischen Bezirks- und Landesliga pendelten, nie gespielt.

Anders die Clarholzer: Vor 20 Jahren stürmten sie bereits die Verbandsliga, damals sogar die vierthöchste Klasse. Passenderweise gehörte Frank Scharpenberg als Spieler zum Team, als Trainer wiederholte er nun dieses Kunststück. Seitdem der Ex-Profi vor drei Jahren den Klub in der Bezirksliga übernahm, ging es steil bergauf.

Dabei zeichnet den 40-Jährigen vor allem eine Qualität aus: Bodenständigkeit. Nach dem 2:0-Sieg beim VfB Fichte überließ er das Feiern den Spielern, begnügte sich mit der Rolle des Beobachters. Ganz so wie in den 90 Minuten zuvor, in denen er die Akteure mit ruhigen Anweisungen zum Erfolg führte. Und genauso sachlich wird es weitergehen. Der Name Scharpenberg garantiert solide Arbeit, der Slogan „Clarholzer Jungs“ auf dem Vereinsbanner ist ein echtes Markenzeichen. Genauso wie der Trainer sich mit seinem Heimatverein verbunden fühlt, tun dies auch die Spieler.

Aber Scharpenberg hat genug Erfahrung um zu wissen, dass alleine die gute Stimmung nicht ausreicht, um in der Westfalenliga zu bestehen. Zwar verfügt er mit Martin Wellmeyer und Andre Grunwald über zwei Leitfiguren, die bereits in höheren Ligen Erfahrung gesammelt haben. Die Basis ist damit gelegt, doch sie muss durch zwei, drei Verstärkungen vergrößert werden. Gleiches gilt für RW Mastholte. Und noch eine Gemeinsamkeit eint die Vereine: Falls der Klassenerhalt misslingt, wird in beiden Orten weiterhin der Fußball rollen – ohne Aufschrei. Dann eben wieder in der Landesliga.

Montag, 11. Juni 2012

29.Spieltag: VfB Fichte Bielefeld - Victoria 0:2 (0:0)

TSV: Wessel - Topp, Kretschmer, Grunwald, Heß - Deitert, Gözsüz - Biegel (76. Dundar), Dreichel (82. Ewerszumrode) - Wellmeyer, Hankemeier (59. Otte)

Tore: 0:1.Gözsüz (48.), 0:2.Dreichel (64.)

Westfalenblatt Gütersloh
Gloria Victoria!

Zwei Jahre nach dem Sprung in die Landesliga steigt Clarholz in die Westfalenliga auf

Sektkorken knallen, Aufstiegsshirts werden angezogen und der Trainer mit Bier geduscht: Fußball-Landesligist Victoria Clarholz hat am vorletzten Spieltag den Aufstieg in die Westfalenliga perfekt gemacht! Nach einem 2:0 (0:0) beim VfB Fichte Bielefeld und dem 2:2 des Konkurrenten SV Höxter gegen Espelkamp ist Clarholz nicht mehr einzuholen.
Als kurz vor dem Abpfiff der Partie auf der Auswechselbank schon die weißen Aufstiegsshirts der »Clarholzer Jungs« verteilt wurden, musste Victoria-Sprecher Marc Borgmann eingreifen. »In Höxter sind es noch drei Minuten«, raunte Borgmann den Ersatzspielern mit dem Handy am Ohr zu. Zu dem Zeitpunkt war Clarholz schon so gut wie durch - kurze Zeit später kam dann die ersehnte Bestätigung per Telefon und der Jubelsturm brach los.
Niko Reimer stürmte als erster den Platz und ließ im Laufen den Korken aus der Sektflasche sausen, Christopher Hankemeier zog sich noch schnell das Aufstiegsshirt über und dann jubelte die ganze Mannschaft hüpfend und singend auf der Bielefelder Rußheide. Nur einer hielt sich, wie gewohnt, dezent im Hintergrund: Der Macher des Erfolgs, Trainer Frank Scharpenberg. Selbst ein von Abteilungsleiter Bernhard Uphus gespendetes Malzbier konnte »Scharpi« nicht richtig genießen, weil er die Flucht ergriff, als seine Kicker ihn mit Bier duschen wollten - und das auch schafften.
»Endlich bin ich da, wo ich schon immer hin gehört habe«, lachte Rechtsverteidiger Michi Topp. Zwei Jahre nach dem Aufstieg in die Landesliga marschiert er mit den Clarholzern in die Westfalenliga. Da ließ sich Uphus nicht lange bitten: »Das erste Fass geht auf mich«, rief er. »Zum Glück habe ich morgen Urlaub«, grinste Ugur Gözsüz.
Mittelfeldspieler Gözsüz war es, der Clarholz nach einer ersten Halbzeit mit einer Menge ausgelassener Torchancen in Richtung Westfalenliga schoss. Nach einem Freistoß von Andreas Dreichel war Abstauber Göszüz zur Stelle und hämmerte den Ball unter die Latte (48.). »Wir machen in der zweiten Halbzeit auf jeden Fall zwei Tore«, hatte Trainer Scharpenberg in der Pause angekündigt. Und er sollte Recht behalten.
Der eingewechselte Sascha Otte, der schon vor 20 Jahren mit Clarholz in die damalige Verbandsliga aufgestiegen war und nach dieser Saison aufhört, trieb den Ball während eines Konters nach vorne. Andreas Dreichel lief mit und brachte den Ball in der 64. Minute zum 2:0 über die Linie. Damit war die Partie gelaufen und nach dem Abpfiff der Weg zum Jubeln frei. Für den Höhepunkt der Party sorgte dann der kleine Sebastian Heß: »Jungs, ihr wart noch nicht bei mir, deswegen lade ich euch zur Aufstiegsparty im Pool ein!« Da mussten die »Clarholzer Jungs« nicht lange überlegen, »Heßlers« Einladung wurde einstimmig angenommen.
 

Neue Westfälische Gütersloh
„Westfalenliga, wir kommen!“

FUSSBALL: Landesligist Victoria Clarholz feiert mit einem 2:0-Sieg als Tabellendritter den Aufstieg

In der 87. Minute nesteln die Ersatzspieler vorsichtig an den Taschen – sie bringen die Aufstiegs-T-Shirts zum Vorschein. Kurz darauf gibt Pressesprecher Marc Borgmann endgültig grünes Licht. Über Handy hat er vom 2:2 des SV Höxter erfahren. Victoria Clarholz ist mit dem 2:0-Sieg beim VfB Fichte in der Westfalenliga angekommen.

Nach dem Abpfiff spritzt der Sekt, die Spieler legen ein Tänzchen hin und ziehen eilig die weißen Hemden mit der Aufschrift „Westfalenliga, wir kommen!“ über. Während sich die meisten Akteure mit alkoholischen Getränken vergnügen, reicht Co-Trainer Tobias Feldmann seinem Chef Frank Scharpenberg ein Malzbier. Mit gewohnter Zurückhaltung genießt der 40-Jährige den Triumph. „Jeder weiß, was in Clarholz geht“, sagt er und nennt das familiäre Umfeld als entscheidenden Faktor für den 3. Tabellenplatz, der für den Sprung in die 6. Liga reicht. Für den Coach schließt sich ein Kreis. Vor 20 Jahren spielte die Victoria letztmals in der damals viertklassigen Verbandsliga, mit der heutigen Westfalenliga vergleichbar. Scharpenberg zählte als Spieler zum Team.

Ähnlich gelassen wie zu Beginn der Feierlichkeiten, die von der Bielefelder Rußheide schließlich in die Vereinskneipe „Rugge“ führten, blieb Scharpenberg während der 90 Minuten. Obwohl er Grund zum Aufregen gehabt hätte: Sechs hochkarätige Chancen ließen seine Mannen in der 1. Halbzeit liegen, ehe Ugur Gözsüz in der 49. Minute das erlösende 1:0 markierte. Andreas Dreichel sorgte gegen harmlose Bielefelder mit dem 2:0 (64.) für die Entscheidung. „Ich hatte nie die Befürchtung, dass wir das Spiel nicht gewinnen könnten“, erklärte Scharpenberg. Anders als in der Vorwoche beim 0:2 gegen Avenwedde sei seine Elf einfach zu dominant gewesen.

Im letzten Einsatz seiner aktiven Karriere leiste auch Sascha Otte seinen Beitrag. Kurz nach seiner Einwechslung legte der Stürmer das 2:0 auf. „Einen schöneren Abschluss gibt es nicht“, jubelte der 38-Jährige, der zukünftig den B-Ligisten VfL Rheda trainieren wird. Bis auf Otte vermeldete Scharpenberg gestern keine Abgänge. „Wer geht, wird gleichwertig ersetzt“, erklärte der Coach. Auch wenn in der 6. Liga die Anforderungen steigen, werde in Clarholz alles beim Alten bleiben: „Junge Leute bekommen bei uns immer eine Chance.“ Realistisch bleibt Scharpenberg bei der Zielsetzung: „Klassenerhalt.“ 

 

Die Glocke 

Clarholzer Jungs schreiben Geschichte

Es ist geschafft. Mit dem gestrigen 2:0-Sieg im vorletzten Spiel der Fußball-Landesliga, Staffel 1, bei Fichte Bielefeld steigt der TSV Victoria Clarholz in die Westfalenliga auf.
Mit diesem Erfolg schließt sich der Kreis. Vor genau 20 Jahren ist der Club aus dem Holzhofstadion in die damalige Verbandsliga aufgestiegen. Damals wie heute ähneln sich die Mitwirkenden der TSV-Fußballhistorie. Obmann Bernhard Uphus („Das erste Fass geht auf meine Rechnung“) zog bereits vor 20 Jahren die Fäden im Hintergrund und erntete im Jubel nach Spielschluss für diese Ansage lauten Beifall. Coach Frank Scharpenberg zählte vor 20 Jahren als Spieler zum Aufstiegsteam, agierte noch eine Saison in der Verbandsliga und wechselte dann zum SC Verl. Jetzt geht er in das TSV-Geschichtsbuch als Aufstiegstrainer ein und bleibt dem Holzhofstadion treu.
Wie von Geisterhand zauberten die TSV-Verantwortlichen nach Spielschluss die obligatorischen Feier-Utensilien aus dem Koffer. Aufsteiger-Trikots, Sekt und nicht zuletzt das Banner „Clarholzer Jungs“ sorgten für den Jubel-Rahmen.
Am Sieg der Clarholzer auf der Rußheide gab es gestern keine Zweifel, wenngleich sich die TSV-Kicker den Luxus erlaubten, gleich reihenweise beste Einschussmöglichkeiten zu vergeben. Ugur Gözsüz (49.) und Andreas Dreichel (67.) beendeten jedoch das Zittern auf der TSV-Bank. „Ich habe zu den Jungs in der Halbzeit gesagt, dass ich mir keine Sorgen mache und sie das Tor noch machen werden“, erläuterte Frank Scharpenberg nach Spielschluss und freut sich schon am kommenden Samstag auf das Wiedersehen mit der Aufstiegsmannschaft von 1992.

Zitat

„Überragend. Wir hatten als Ziel einen Platz unter den ersten fünf Mannschaften ausgegeben. Jetzt stehen wir als einer von drei Aufsteigern in der Westfalenliga.“
Bernhard Uphus, TSV-Fußballobmann und zugleich Urgestein.

TSV-Splitter

Sascha Otte geht: Mit Sascha Otte verlässt der dienstälteste Akteur nach dieser Spielzeit das Holzhofstadion. Für den ausscheidenden Routinier kommt ein passender Ersatz, machte TSV-Coach Frank Scharpenberg deutlich. Und noch ein weiterer Stammspieler könnte den Club verlassen. Für diesen Fall soll ebenfalls Nachschub vom Transfermarkt geholt werden. Ansonsten bleibt der Club auch in der neuen Liga seinem Eigengewächs-Modell treu und wird weiterhin Akteure aus der Jugend oder aus der Reserve an den Westfalenliga-Kader heranführen.

Neue Westfälische Bielefeld 
Letztes Aufgebot ohne Chance

FUSSBALL-LANDESLIGA: VfB Fichte mit dem 0:2 gegen Clarholz noch gut bedient

Victoria Clarholz feierte nach dem 2:0-Sieg beim VfB Fichte den Aufstieg in die Verbandsliga – die Gastgeber müssen weiter bangen. Allerdings haben sie es vor dem Endspiel in Verl noch selbst in der Hand, die Klasse zu erhalten, denn Verfolger Salzuflen unterlag in Rödinghausen.

Außer der Schützenhilfe des vom langjährigen Hüpker-Coach Mario Ermisch trainierten Spitzenreiters gab es wenig Positives von der Rußheide zu berichten. Immerhin unterlagen die Platzherren nur 0:2 und nicht 0:9 – wie durchaus möglich. Darüber hinaus stimmte die Einstellung. „Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Sie haben alles gegeben. Mehr war einfach nicht drin“, sagte Trainer Christopher Gliniars.

Schnell wurde deutlich, dass es für die Gastgeber nichts zu holen geben würde. Kaum hatten sich die Clarholzer warmgespielt, reihte sich Chance an Chance. Der für den kurzfristig erkrankten Edin Mujala ins Tor gerückte Matti Kuuse verhinderte mit einigen guten Paraden einen Rückstand. Einmal jedoch patzte der Schlussmann – zum Glück für den VfB Fichte rettete Dennis Lobitz. Die Gastgeber selbst brachten nach vorn nichts zustande. Christopher Gliniars zuckte mit den Schultern: „Das war sicher nicht schön anzusehen, aber angesichts unserer Ausfallliste haben wir keine Chance gehabt.“ Ohne Buba, Schwesig, Kilbasoglu, Langer und Smith fehlte es dem VfB Fichte an der Qualität. So brachte Clarholz die „Hüpker“ durch Steilpässe in Richtung der schnellen Offensivkräfte immer wieder in Verlegenheit. Individuelle Fehler in der Bielefelder Hintermannschaft taten ein Übriges.

Ein Wunder, dass es zur Pause noch 0:0 stand. Das änderte sich fünf Minuten nach Wiederbeginn. Nachdem Matti Kuuse zuvor mehrfach den Rückstand verhindert hatte, sah er beim 0:1 wie auch später beim 0:2 nicht gut aus. Gliniars hakte die Partie schnell ab. „Jetzt haben wir unser Endspiel in Verl. Das müssen wir gewinnen, dann ist die Saison gerettet.“



Westfalenblatt Bielefeld 

Abstiegsangst an der Rußheide

Landesliga: VfB Fichte verliert mit 0:2

Für den VfB Fichte geht das große Zittern weiter. Der Fußball-Landesligist verlor sein Heimspiel gegen Victoria Clarholz mit 0:2 (0:0) und ist nun am letzten Spieltag unter Zugzwang.
Dann tritt die Mannschaft von Christopher Gliniars bei der Reserve des SC Verl an. Um den Zwei-Punkte-Vorsprung auf Verfolger SC Bad Salzuflen auf dem Relegationsplatz zu verteidigen, braucht der VfB Fichte an der Poststraße einen Sieg. »Wir müssen alle Kräfte mobilisieren«, sagt Gliniars, der erneut auf zahlreiche Leistungsträger verzichten musste. »Die Jungs aus der zweiten Reihe geben alles, können aber Leistungsträger wie Felix Buba nicht ersetzen«.
Wer am Sonntag wieder fit ist, konnte der Trainer noch nicht sagen. Edin Mujala (Fieber) wird wohl wieder im Tor stehen. Ein Einsatz des Sturmduos Avdyl Haliti und Felix Buba scheint zumindest im Bereich des Möglichen.
Gegen die Elf von Victoria Clarholz, die durch den Sieg den Westfalenliga-Aufstieg perfekt machte, waren die Platzherren chancenlos. Zur Pause konnte sich die VfB-Elf bei Matti Kuuse bedanken, dass noch keine Tore gefallen waren. Der Torhüter vereitelte mehrere Großchancen. Nach 21 Minuten hatte Timo Biegel Kuuse schon ausgespielt, als Verteidiger Christian Zacharias in höchster Not klärte. Kuuse bewahrte seine Elf dann gegen Stefan Kretschmer (23.) und Martin Wellmeyer vor einem Rückstand (25.). Auch eine Abnahme Andreas Dreichels (28.) konnte der Keeper entschärfen. Dennis Lobitz klärte einen Biegel-Schuss auf der Torlinie (34.).
Der VfB Fichte hatte seine erste halbe Torchance nach 39 Minuten. Ein Kopfball Serdar Merals bereitete Victoria-Keeper Gereon Wessel allerdings keine Mühe.
Nach der Pause sorgte der Aufsteiger schnell für klare Verhältnisse. Eine Clarholzer Freistoßflanke klatschte gegen den Pfosten. Ugur Gözsüz reagierte am schnellsten und köpfte zum 1:0 ein (49.). Eine Viertelstunde später machte Andreas Dreichel alles klar. Der Ex-Verler verwertete eine Hereingabe Sascha Ottes (64.). Dreichel (76.) und Wellmeyer (82.) hätten das Ergebnis noch in die Höhe schrauben können. Gliniars: »Wir hätten auch 0:6 verlieren können. Jetzt hilft uns nur ein Sieg in Verl.«


Sonntag, 3. Juni 2012

28.Spieltag: Victoria - SV Avenwedde 0:2 (0:2)

TSV: Wessel - Dundar (67. Özdogan), Kretschmer, Grunwald, Topp - Walthart (71. Heß), Wellmeyer - Deitert, Biegel, Dreichel - Hankemeier (56. Otte)

Tore: 0:1.Syla (16.), 0:2.Janzen (23.)

Westfalenblatt
»Robbys« Jungs können's noch

Fußball: SV Avenwedde schafft Befreiungsschlag gegen gehemmt wirkende Clarholzer

Riesengroßer Jubel auf der einen, pure Ernüchterung auf der anderen Seite: Das Derby in der Fußball-Landesligist endet für den Aufstiegsfavoriten Victoria Clarholz mit einer 0:2 (0:2)-Niederlage gegen den Abstiegsbedrohten SV Avenwedde. »Matchpoint vergeben. Fußball ist eben zu 70 Prozent Kopfsache«, sagt TSV-Trainer Frank Scharpenberg.
Zur Ausgangssituation: Mit einem Sieg über den SVA hätten die Clarholzer bei gleichzeitiger Niederlage der Konkurrenz den Aufstieg in die Westfalenliga perfekt machen können. Jetzt trennen sie nur noch drei Punkte von Verfolger Höxter. »Vielleicht hat diese Situation den ein oder anderen gehemmt«, mutmaßt TSV-Kapitän Martin Wellmeyer: »Wir haben heute alles vermissen lassen, was uns stark gemacht hat.«
Die Hausherren beginnen zwar stark (Scharpenberg: »In den ersten fünf Minuten hatten wir Ansätze von Chancen«), dann trumpfen aber die Gäste mit dem quirligen Edgar Siebert auf. Dessen Vorlage verzieht erst Eugen Dreichel (14.), doch Fitim Syla macht es drei Minuten später besser und trifft!
Schockstarre bei der Victoria, Mannschaftsgeist beim SVA, der munter weiter angreift. Andreas Janzen legt frech nach und verwandelt ein grandioses Zuspiel von Yavuz Orhan. »Ab da ging bei uns nichts mehr«, erkennt Frank Scharpenberg und versucht umzustellen - ohne Erfolg. Nach dem Seitenwechsel greift Clarholz einige Male an, doch die SVA-Abwehr steht sicher und klärt jeden Ball. Zudem hat Victoria noch Pech: Sascha Otte schießt volley Zentimeter am SVA-Kasten vorbei (75.), Andreas Dreichel scheitert per Fallrückzieher, das Tor ist leer. Zudem wehrt Gäste-Keeper Björn Korte nahezu jeden Ball ab.
»Avenwedde hatte die Einstellung, die wir zeigen wollten. Sie standen kompakt, hatten über Konter richtig gute Chancen und haben uns den Schneid abgekauft«, fasst Martin Wellmeyer das Ergebnis zusammen.
Ein Ex-Clarholzer strahlt: »Das war zwar ein komisches Gefühl gegen meine alte Mannschaft zu spielen. Aber ich bin jetzt Avenwedder und dies war ein wichtiger Sieg im Abstiegskampf.« Das sieht SVA-Coach Robert Purkhart genauso: »Heute hat sich meine Mannschaft das geholt, was sie verdient. Wir sind nicht auseinandergebrochen, obwohl viele das erwartet haben, sondern haben Teamgeist bewiesen.« Beim Weggehen legt »Robby« seinem Clarholzer Pendant die Hand auf die Schulter: »Scharpi kriegt das hin.«



Neue Westfälische
Derbysieg für Klassenerhalt
Der TSV Victoria Clarholz muss die Feier des Aufstiegs zur Fußball-Westfalenliga um mindestens eine Woche verschieben. Stattdessen jubelte gestern der SV Avenwedde, der nach dem 2:0-Sieg im Kreisderby auf dem bestem Wege zum Klassenerhalt in der Landesliga ist. Der Erfolg der Gäste war hoch verdient. Darin waren sich auch die Trainer Frank Scharpenberg und Robert Purkhart einig. „Die Mannschaft hat sich das geholt, was sie verdient hat“, sprudelte es aus dem erleichterten Avenwedder Coach heraus. Purkhart hatte lediglich Angst, dass mit einem Clarholzer Anschlusstor die zuletzt gezeigte Verunsicherung zurückkehrt, doch diesmal leistete sich sein Team keinen dieser individuellen Aussetzer. Die Avenwedder Defensive wurde überraschend aber auch vor keinerlei ernsthafte Probleme gestellt. „Bis zur fünften oder siebten Minute haben wir gut ausgesehen, dann war es wie abgeschnitten“, flüchtete sich Frank  Scharpenberg ob der vielen Schwächen in seiner Mannschaft in Sarkasmus. Tatsächlich ließen die  Avenwedder in der 4. Minute einen Clarholzer Überzahlangriff zu, doch nachdem der verpufft war, musste Torhüter Björn Korte nur noch bei hohen, permanent in seinen Wirkungsbereich geschlagenen Bällen eingreifen. Kein Problem für den Zwei-Meter-Mann. Die Avenwedder erfreuten sich derweil  ungewöhnlicher Freiheiten vornehmlich im Mittelfeldzentrum. Fitim Syla und Edgar Siebert wurden dort viel zu selten in Zweikämpfe verwickelt. Das änderte sich auch nicht mit diversen Umstellungen, die der Clarholzer Trainer vornahm. Früh beorderte Scharpenberg Alexander Deitert auf die „Sechs“ an die  Seite von Martin Wellmeyer. Nach dem Seitenwechsel rückte Turgay Dundar von hinten rechts auf diese zentrale Position vor, um Wellmeyer mehr Freiheiten in der Offensiv zu gestatten. Alle Personalrochaden verpufften.
Der SV Avenwedde zeigte dagegen die wohl beste Saisonleistung. Schnell lief der Ball durch die Reihen,  und es klappte auch mit dem Torabschluss. In der 17. Minute war Edgar Siebert auf dem linken Flügel auch von drei Clarholzern nicht zu stoppen, und den von Andre Grunwald nur zu Fitim Syla abgeblockten Schuss setzte der Avenwedder aus 20 Metern neben den rechten Pfosten zum 0:1 ins Tor. Dort landete auch der nächste, diesmal von Andreas Janzen abgefeuerte Distanzschuss, der die Gäste mit 2:0 nach vorn brachte (24.). In der zweiten Halbzeit erhöhte der TSV den Druck, doch einem weiteren Tor kamen die Avenwedder weit näher. In der 68. Minute lief Öczan Sehit mutterseelenallein auf Gereon Wesel zu, scheitert aber an der Fußabwehr seines ehemaligen Mitspielers.

Die Glocke
Avenwedde atmet auf und Clarholz zeigt erste Nerven


Hut ab, Bonewie. Mit einer überzeugenden Vorstellung sicherte sich der SV Avenwedde im Derby der Fußball-Landesliga, Staffel 1, beim TSV Victoria Clarholz drei Punkte im Abstiegskampf, während Gastgeber Clarholz im Aufstiegskampf den ersten Matchball klar versemmelte.
Knapp 250 Zuschauer im Clarholzer Holzhofstadion rieben sich spätestens nach sieben Minuten verwundert die Augen. Der aufstiegsambitionierte Gastgeber um Coach Frank Scharpenberg verlor mit zunehmender Spieldauer seinen Spielfaden und geriet damit zum Spielball einer kompakt und nahezu fehlerfrei agierenden Avenwedder Mannschaft, die in puncto Aggressivität und Schnelligkeit unübersehbare Vorteile verbuchte und 90 Minuten lang dieser imponierenden Spielweise treu blieb.
Mit den Toren von Syla (20.) und Janzen (27.) war dieses Derby praktisch schon nach einer halben Stunde entschieden. Im ersten Durchgang spielte Avenwedde mit den sonderbar gehemmt wirkenden Clarholzern regelrecht Katz-und-Maus, wobei Mittelfeldakteur Fitim Syla auf Avenwedder Seite die Bälle nach Belieben im Mittelfeld verteilen konnte.
Auch im zweiten Durchang das identische Bild. Clarholz war jetzt etwas bemühter, aber im Angriff agierte das Team ohne Esprit und erst recht ohne Angriffswucht. Anders die blitzschnell konternden Avenwedder, für die Sehit in der 67. Minute allerdings freistehend vor TSV-Schlussmann Gereon Wessel die Chance zur 3:0-Führung vergab. Für Clarholz verzog der eingewechselte Otte (74.), während Dreichel in der 84. Minute nicht den Ball im leeren Clarholzer Tor unterbringen konnte.

Im Holzhofstadion notiert

Dieser Rückschlag im Aufstiegsrennen zur Verbandsliga sorgte gestern im Holzhofstadion bei Gastgeber Clarholz keineswegs für nervöse Betriebsamkeit. „Die ersten fünf bis sieben Minuten waren noch ganz okay, danach war alles wie abgeschnitten“, bilanzierte TSV-Coach Frank Scharpenberg. „Wir waren nicht in der Lage, eine klare Torchance herauszuspielen. Obwohl wir keinen Druck haben und alles, was jetzt kommt nur Zusatz ist, hat die Mannschaft den ersten Matchball nicht verwerten können“, glaubte Scharpenberg bei seinem Team den Faktor Nerven erkannt zu haben. „Für mich ist Fußball zu 60 bis 70 Prozent Kopfsache und da können die Beine schon schwer werden, denn normalerweise agiert mein Team viel spritziger.“
Sichtlich erleichtert zeigte sich SVA-Coach Robert Purkhart. „Meine Mannschaft hat sich das geholt, was sie verdient hat“, verzichtete Purkhart zunächst auf Mehmet Göcer. „Da bin ich Risiko gegangen, aber die Mannschaft hat endlich durchgängig gezeigt, dass sie mehr kann als sie dies in den vergangenen Wochen offenbart hat“, glaubt Purkhart fest an den Aufstieg der Clarholzer, wenn „sie kommenden Sonntag Fichte schlagen und wir dann damit auch endgültig gerettet sind.“